Meine Fortschritte in Solla

09.04.2013 11:57

 

Ich bin nun seit etwa vier Monaten in meinem Projekt und nach wie vor muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit dem bin, was ich hier mache. Meine Arbeit besteht aus dem, was ich mir suche und was ich daraus mache. Ich gebe Englisch- und Deutschunterricht am Gymnasium, Sportunterricht an einer sehr armen Grundschule und zudem leite ich mit dem Sportlehrer eine Mädchenvolleyballmannschaft. Gerade der Erfolg von letzterem macht mich wirklich glücklich, denn der Gender-Konflikt ist wirklich enorm und ohne diesen Sportkurs hätten die Mädchen in diesem Dorf keinerlei Möglichkeit sich auch sportlich weiterzuentwickeln. Wir bieten den Kurs zweimal pro Woche an, aber sehr oft kommen die Mädchen auch an anderen Tagen zu uns und fragen, ob sie nicht doch heute mit uns weitertrainieren können.

Ein anderer Teil meiner Arbeit ist die Sozialarbeit mit Mns Pim, dem Arbeiter für soziale Angelegenheiten von Solla. Er zeigt mir viele schwierige Familienfälle und viele Probleme, die es im Dorf gibt. Zusammen entscheiden wir dann, inwieweit es notwendig ist Patenschaften nach Deutschland zu knüpfen oder inwiefern andere Familien eher das Bedürfnis danach haben. Gemeinsam haben wir auch an der Grundschule und der weiterführenden Schule eine Arbeitsgemeinschaft für die Verbreitung und den Schutz von Kinderrechten gegründet, der einmal wöchentlich zusammenkommt und die Kinder über ihre Rechte aufklärt.

Begonnen habe ich nun mit einem weiteren Projekt für Kinder und Behinderte, die im Krankheitsfall Probleme haben für ihre Behandlung aufzukommen. Sie werden finanziell unterstützt. Das Projekt ist so aufgebaut, dass die Gelder dafür von Freunden und Bekannten aus Deutschland kommen, die dieses Projekt unterstützen wollen. Ich versuche das Projekt in einem privaten Rahmen zu halten, damit auch nachkommende Freiwillige die notwendige Motivation haben, dass Projekt auf der Basis ihres Bekanntenkreises weiterzuführen. Wenn es die Möglichkeit gibt, mache ich Fotos von den Kindern nach ihrer Genesung und lasse sie den Spendern zukommen.

Ein weiteres Projekt steht in Planung mit dem anderen Freiwilligen meiner Organisation in Lomé. In Togo gibt es große gesellschaftliche Rivalitäten und Vorurteile zwischen den Menschen im Norden und im Süden. Wir wollen einigen Kindern aus Lomé die Möglichkeit bieten, die Kultur der Kabiye im Norden kennenzulernen um so diese Vorurteile zu vermindern. Sie würden in den Schulferien für eine Woche in den Norden kommen und bei uns in Solla die Kultur kennenlernen, ehe sie wieder nach Hause fahren. Es steht noch lange nicht fest, ob dieses Projekt stattfinden kann und es ist auch nur ein kleines Projekt, aber auch hier ist das Ziel wieder nur einen Grundstein zu setzen, damit nachfolgende Freiwillige es weiterführen können. In beiden Projekten sind verantwortungsbewusste Einheimische involviert, die nachfolgende Freiwillige bei der Weiterführung unterstützen können und bei der Organisation helfen.

 

Ich habe mir bevor ich herkam vorgenommen diesen Blog nie zum Spendenaufruf zu verwenden, da ich eigentlich nur über mein Leben hier informieren wollte und dies wird auch weiterhin der Inhalt des Blogs sein. Nun muss ich leider doch auf dieses Mittel zurückgreifen, denn ich weiß nicht, wie ich sonst den Großteil meines Bekanntenkreises erreichen kann. Die Projekte sind nicht sehr kostspielig, aber bei beiden gilt. Je mehr Mittel man hat, desto mehr Menschen kann man involvieren und desto größer ist der Effekt. Wenn also jemand sich nun bereit erklärt eine kleine Spende zu senden, so möge er mich bezüglich der Kontodaten bitte per Mail kontaktieren (krull.joris@web.de). Ich danke allen vielmals fürs Lesen des Blogs und gegebenenfalls fürs Unterstützen.